Parkinson
Parkinson: Jeder vierte Patient erhält falsche Diagnose
Dresden (dpa) - Falsche Diagnostik wird von Experten als Problem bei der Parkinson-Krankheit gesehen. «Etwa jeder vierte Patient, der mit dieser Diagnose zu uns kam, hatte keinen Parkinson», sagte Johannes Schwarz von der Neurologischen Klinik der Universität Leipzig, am Donnerstag in Dresden auf dem 3. Deutschen Parkinson- Kongress. Hausärzte könnten bei besserer Schulung die Symptome der Krankheit eher erkennen. Bundesweit sind Schätzungen zufolge zwischen 250 000 und 400 000 Menschen an Parkinson erkrankt. Nur etwa 100 000 werden adäquat behandelt, sagte Friedrich-Wilhelm Mehrhoff (Neuss). Das im Volksmund auch als Schüttelkrankheit bezeichnete Gebrechen tritt vor allem im Alter auf. Bei den über 60-Jährigen ist den Angaben zufolge etwa ein Prozent an Parkinson erkrankt, bei den über 80-Jährigen steigt die Quote auf drei Prozent. Bis zu zehn Prozent der Patienten sei aber jünger als 40 Jahre. Die Symptome sind verlangsamte Bewegungen (Akinese), Muskelsteifheit (Rigor) und Bewegungsstörungen (Tremor) bis hin zu unsicherem Gang. Die Latenzzeit von Parkinson liegt zwischen 2,3 und 2,5 Jahren. Studien hätten gezeigt, dass dem Problem der Falschdiagnose begegnet werden könne, sagte der Neurologe Wolfgang Hermann Oertel von der Philipps-Universität-Marburg. «Wenn der Blick der Hausärzte für die Symptome geschärft wird, kommen sie auf die selbe hohe Trefferquote bei der Parkinson-Erkennung wie die Spezialisten», sagte er. Experten versprechen sich auch von einer jüngeren Form des nuklearmedizinischen Scannens, der Single-Photon-Emissions- Computertomografie, ein besseres Erkennen des Krankheitsbildes. Bis zum Samstag werden die rund 600 Wissenschaftler noch auf der Tagung in Dresden zu Gast sein. Unterdessen hat das Dresdner Universitätsklinikum eine große Studie geplant. Dabei soll die Wirkung von Zellen geprobt werden, die in der menschlichen Netzhaut den Botenstoff Dopamin produzieren. Die Zerstörung der so genannten schwarzen Zellen, die im Gehirn diesen Stoff herstellen, führt zur Parkinson-Krankheit. Die Zellen sollen künftig aus der Netzhaut eines ungeborenen Kindes gewonnen werden. Mit einer entsprechenden Entscheidung der Ethikkommission des Klinikums könne die Studie 2004 starten, hieß es.
Quelle: Netdoktor.de vom 07.03.2003
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