Kinder / Jugendliche
Dramatisch: Immer mehr Schüler schlucken Psychopharmaka
Düsseldorf – Die Zahl der Schüler, die regelmäßig Psychopharmaka einnehmen ist nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" dramatisch gestiegen. Nach Schätzungen von Experten nehmen mittlerweile allein in Nordrhein-Westfalen 10000 Schüler regelmäßig Medikamente gegen Konzentrationsstörungen ein. Ähnlich hoch ist der Anteil auch in anderen Bundesländern. Die Mittel würden manchmal im Selbstversuch konsumiert, häufig aber auch von den Eltern verabreicht und auf ärztlichen Rat hin verschrieben. Man dürfe die augen vor den Gefahren nicht verschließen, sagte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Lerk (SPD). Lehrer hätten ihr berichtet, dass Psychopharmaka sogar auf den Schulhöfen während der Pausen verkauft würden. Dabei handle es sich meistens um die verschreibungspflichtige Substanz Methylphenidat, die als "Ritalin" oder "Medikinet" im Handel erhältlich ist. Nach Angaben der Drogenbeauftragten ist der Verkauf der Präparate sprunghaft gestiegen. Diese Besorgnis erregende Entwicklung bestätigt auch der Psychologe an der Kölner Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychatrie, Manfred Döpfner. Der Wissenschaftler ist Experte für Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitäts- Störungen (ADHS). Die Krankheit sei seit vielen Jahren bekannt, vermutlich vererbbar und beruhe auf leichten Funktionsstörungen im Gehirn, sagt Döpfner. Die betroffenen Kinder seien in ihrer motorischen Aktivität kaum zu stoppen. Sie könnten sich im Unterricht nicht konzentrieren, ließen in ihren Leistungen nach und zeigten dissoziales Verhalten. Döpfner geht davon aus, dass die ADHS-Häufigkeit objektiv zugenommen hat. Auch wenn die Krankheit genetisch bedingt sei, könne ihr Auftreten durch äußere Umstände (TV-Konsum, mangelnde Bewegung) gefördert werden. Am Medikamentenkonsum der Kinder tragen Experten die Eltern eine gewisse Mitschuld. Sie kämen in die Praxen, weil sie mit dem nachwuchs nicht mehr fertig werden und fragten verzweifelt nach Mitteln gegen die Rastlosigkeit ihrer Kinder. Anschließend erhalten sie ohne Bedenken Pillen auf Rezept. (hk)
Quelle: Netdoktor.de vom 28.12.2001
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