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Psychiater: Arbeit wird immer härter
Dresden (dpa) - Deutschlands Psychiater beklagen eine zunehmende Arbeitsbelastung. «Die Bedingungen am Arbeitsplatz werden durch Zeitverknappung und Budgetkürzungen drastisch schlechter», sagte Günter Storck von der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie am Freitag in Dresden. Dies wirke sich mehr und mehr auf die Attraktivität des Berufs und die Qualität der Patientenbetreuung aus. «Es wird schwieriger, Praktikanten und qualifizierte Ärzte zu bekommen», hieß es. «Die Situation führt wohl dazu, dass seelisch Kranke bald wie vor 30 Jahren in den Psychiatrien weggesperrt werden», sagte Michael Eink von der Fachhochschule Hannover. Momentan sehen sich die Kollegen allerdings mit einem Trend konfrontiert. «Zwar haben sich die Behandlungszeiten von Psychiatrie-Patienten in Kliniken in den letzten Jahren halbiert. Dafür wachsen aber die Anforderungen an das Personal im ambulanten Bereich, weil die Patienten in nicht vollständig geheiltem Zustand entlassen werden», erklärte Eink. «Erhalten Kranke außerhalb der Kliniken keine ausreichende Betreuung, entsteht ein Kreislauf, in dem sie immer wieder zur stationären Behandlung zurückkehren müssen», sagte Storck. Allerdings gebe es auch in Sachsen Beispiele, die für eine erfolgreiche Wiedereingliederung in die Gesellschaft sprächen. Selbst Menschen die 20 Jahre im psychiatrischen Krankenhaus Arnsdorf weggesperrt waren, hätten gelernt, in Dresden zurechtzukommen. Diese Erfolge dürften durch befristete Arbeitsverträge, Ausstieg aus Tarifverhandlungen und zunehmenden Druck auf die Mitarbeiter in den psychiatrischen Einrichtungen nicht gefährdet werden, sagte Storck. Die diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie von Donnerstag bis Samstag in Dresden widme sich daher vor allem den Mitarbeitern.
Quelle: Netdoktor.de vom 15.11.2003
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